Friede auf Erden – Teil 2

Friede auf Erden – Teil 2

15. April 2024 4 Von Silke Albrecht

Kurz nachdem ich den Beitrag „Frieden auf Erden“ geschrieben habe, war ich im Gottesdienst in der St.-Georg Kirche in Alten-Buseck. Die Predigt von Pfarrer Bernd Apel passte genau zu diesem Thema – wahrscheinlich aus aktuellem Anlass. Im folgenden versuche ich eine Zusammenfassung dieser Predigt, da sie mir sehr gut gefallen hat.

Grundlage der Predigt war der Predigttext Genesis 16 aus der Bibel, also die Geschichte von Abraham, Sarah und Hagar. Es ist eine 3000 Jahre alte Geschichte von Macht und Ohnmacht, Recht und Unrecht, Herzenshärte und Barmherzigkeit. Doch es ist nicht nur eine alte Geschichte zwischen zwei Frauen, sondern auch die Geschichte zweier Völker beziehungsweise zweier Weltreligionen, die von Genesis 16 bis heute reicht. Sie reicht bis ins heutige Gaza und Jerusalem, denn sowohl Juden als auch Muslime lesen die selbe Geschichte als Verheißung auf das Gelobte Land als Abrahams Kinder. Sowohl Bibel als auch Koran können als Grundbuch mit einem Anspruch auf Besiedlung, Wohnrecht und Heimat in der selben Gegend gesehen werden.

In der Realpolitik bedeutet das, dass weder die nationalistische Regierung Natanjahu, noch die radikale Hamas bereit sind, auch nur einen Quadratcentimeter Land abzugeben. Es wäre viel gewonnen, wenn beide Konfliktparteien die Geschichte in Genesis 16 genauer lesen würden. Hier ist nämlich auch die Rede von Gottes Barmherzigkeit und davon den Blick von den eigenen Interessen auf die der anderen zu lenken. Isaak und Ismael werden miteinander versöhnt und sollen ein Leben in gemeinsamer Nachbarschaft haben.

Aufgrund dieses Ansatzes versucht die „Abraham / Ibra-him“ – Initiative zu vermitteln und Lösungsansätze zu finden. Möglicherweise der einzige Weg für Frieden in der Region.

Sehen wir die Geschichte von Abraham und seinen Kindern also lieber als ein Menschenrecht aller Menschen auf Heimat (und denken dabei auch an Kant, frei nach dem Motto: „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg‘ auch keinem andern zu.“)

Denn „Die Erde ist des Herrn, und das darinnen ist; der Erdkreis und die darauf wohnen.“ (Ps. 24,1)

Amen