Der Übergang (von gefärbt zu grau)
Da gibt es nicht viel schön zu reden. Haare die grau rauswachsen sehen nicht schön aus und psychisch kann es am Anfang auch schwierig sein, mit grauen Haaren herumzulaufen. Aber es gibt ein paar Tricks. Wenn man diese Aktion über Jahre plant, kann man dem Rat der Friseure folgen und Schritt für Schritt die Haare heller färben, mit Strähnchen und speziellen Shampoos arbeiten und den Übergang sanft gestalten. Wer sich aber aus Gesundheits- oder Umweltschutzgründen gegen das Färben entscheidet, wird wohl nicht noch jahrelang in anderen Farben weiter färben.
Hier ein paar Ideen für die, die plötzlich mit dem Färben aufhören wollen oder müssen: In den ersten Wochen nach dem letzten Farbauftrag kann es helfen, einen Zickzackscheitel zu machen. Das verdeckt einen kleinen Ansatz. Wird der graue Streifen am Scheitel breiter, gibt es für die, die so nicht rumlaufen wollen die Möglichkeit, die Haare kürzer zu schneiden und nach hinten zu kämmen. Für die kleine graue Stelle über der Stirn kann man ein Farbspray nehmen, das dem Ton der gefärbten Haare entspricht, um es vorübergehend abzudecken. Der nächste Schritt, den ich gewählt habe, erfordert etwas Mut: Ich habe mir die Haare auf einer Seite kurz schneiden lassen, so dass sie grau sind. Die andere Seite ist mittellang mit dem Rest Farbe. Als letztes gibt es für mich eine graue bzw weiße Kurzhaarfrisur. Auf diese Weise hat dann der Farbwechsel nur ein halbes Jahr gedauert.
Zu diesem Thema fällt mir ein wunderschönes Gedicht von Maschka Kaleko ein, ein liebevoller Blick auf das Altern:
Das graue Haar
Ein welkes Sommerblatt fiel mir zu Füßen.
-Dein erstes graues Haar. Es sprach zu mir:
Mai ist vorbei. Der erste Schnee lässt grüßen.
Es dunkelt schon. Die Nacht steht vor der Tür.
Bald wird der Sturmwind an die Scheiben klopfen.
Im Lindenbaum, der so viel Singen war,
Hockt stumm und düster eine Krähenschar.
Hörst Du den Regen von den Dächern tropfen?
So sprach zu mir das erste graue Haar.
Da aber ward ich deinen Blick gewahr,
Da sah ich, Liebster, lächelnd dich im Spiegel.
Du nicktest wissend: Ja, so wird es sein.
Und deine Augen fragten mich, im Spiegel,
lässt mich die Nachtigall im Herbst allein?
Und meine Augen sagten dir im Spiegel:
Kommt, Wind und Regen, kommt! Wir sind zu zwein.
Das graue Haar, ich suche es, im Spiegel.
Der erste Kuss darauf, dass war mein Siegel.
(Maschka Kaléko).
Egal, wie man sich entscheidet, ob nun grau werdend oder dagegen ankämpfend, der liebevolle Blick auf sich selbst und seinen Partner, seine Freunde und Umgebung, sollte dabei nie fehlen. Weiterhin viel Spaß mit dem Blog!
Elisabeth
Wunderbar.
Ein super Artikel den du geteilt hast.
Mal schauen was es noch auf deiner Webseite zu lesen gibt.