Friede auf Erden – Teil 2
Kurz nachdem ich den Beitrag „Frieden auf Erden“ geschrieben habe, war ich im Gottesdienst in der St.-Georg Kirche in Alten-Buseck. Die Predigt von Pfarrer Bernd Apel passte genau zu diesem Thema – wahrscheinlich aus aktuellem Anlass. Im folgenden versuche ich eine Zusammenfassung dieser Predigt, da sie mir sehr gut gefallen hat.
Grundlage der Predigt war der Predigttext Genesis 16 aus der Bibel, also die Geschichte von Abraham, Sarah und Hagar. Es ist eine 3000 Jahre alte Geschichte von Macht und Ohnmacht, Recht und Unrecht, Herzenshärte und Barmherzigkeit. Doch es ist nicht nur eine alte Geschichte zwischen zwei Frauen, sondern auch die Geschichte zweier Völker beziehungsweise zweier Weltreligionen, die von Genesis 16 bis heute reicht. Sie reicht bis ins heutige Gaza und Jerusalem, denn sowohl Juden als auch Muslime lesen die selbe Geschichte als Verheißung auf das Gelobte Land als Abrahams Kinder. Sowohl Bibel als auch Koran können als Grundbuch mit einem Anspruch auf Besiedlung, Wohnrecht und Heimat in der selben Gegend gesehen werden.
In der Realpolitik bedeutet das, dass weder die nationalistische Regierung Natanjahu, noch die radikale Hamas bereit sind, auch nur einen Quadratcentimeter Land abzugeben. Es wäre viel gewonnen, wenn beide Konfliktparteien die Geschichte in Genesis 16 genauer lesen würden. Hier ist nämlich auch die Rede von Gottes Barmherzigkeit und davon den Blick von den eigenen Interessen auf die der anderen zu lenken. Isaak und Ismael werden miteinander versöhnt und sollen ein Leben in gemeinsamer Nachbarschaft haben.
Aufgrund dieses Ansatzes versucht die „Abraham / Ibra-him“ – Initiative zu vermitteln und Lösungsansätze zu finden. Möglicherweise der einzige Weg für Frieden in der Region.
Sehen wir die Geschichte von Abraham und seinen Kindern also lieber als ein Menschenrecht aller Menschen auf Heimat (und denken dabei auch an Kant, frei nach dem Motto: „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg‘ auch keinem andern zu.“)
Denn „Die Erde ist des Herrn, und das darinnen ist; der Erdkreis und die darauf wohnen.“ (Ps. 24,1)
Amen
Vielen Dank für diesen inspirierenden Beitrag! Die Verbindung zwischen der Predigt und deinem Text „Frieden auf Erden“ ist wirklich berührend und zeigt, wie relevant biblische Geschichten auch heute noch sind. Besonders beeidruckend finde ich, wie die Geschichte von Abraham, Sarah und Hagar als Brücke zwischen den Religionen dienen kann. Deine Schilderung lädt dazu ein, sich intensiv mit den biblischen texten auseinanderzusetzen und den tieferen Sinn von Barmherzigkeit und Versöhnung zu erkennen. Möge dieser Ansatz viele Menschen zum Nachdenken und Handeln anregen.
FRIEDE AUF ERDEN
Im steten Wechsel von Licht und Dunkelheit
zieh’n wir mit Mutter Erde durch Raum und Zeit.
Am Firmament Sonne, Mond und Sternenpracht,
jedem hellen Tage folgt die dunkle Nacht.
Es ist im Universum nichts von Dauer,
auf Erden bleibt ewig steh’n keine Mauer.
Licht und Schatten begleiten unser Leben,
es wird Siege und Niederlagen geben.
Dunkle Schatten liegen über der Menschheit,
auf dem Globus Kriege, Terror, großes Leid.
Man mag an einen Gott glauben oder nicht,
der Mensch braucht Frieden und Freiheit,
wie das Licht.
Die Berliner Mauer ist gefallen,
die Mauer im Kopfe nicht bei allen.
Latente Mauern zwischen Arm und Reich,
den Religionen, sowie Schwarz und Weiß.
Mauern der Intoleranz und Schande
sind einzureißen in jedem Lande.
Erst wenn auch die letzte Barriere fällt,
gibt es Frieden und Freiheit auf der Welt.
Für die Zukunft des Planeten,
weg mit Panzern und Raketen.
Ende der Waffenexporte,
Abrüstung an jedem Orte.
Spielet lieber die Gitarre,
als zu tragen eine Knarre.
Lasst die weißen Tauben fliegen,
Aggression und Hass besiegen.
Die Leute legen ab den Neid,
die Religionen ihren Streit.
Fromme und Heiden sind vereint,
uns’re Sonne für alle scheint.
Keiner ist des Anderen Knecht,
für alle gilt das Menschenrecht.
Jeder kann glauben, was er will,
Frieden und Freiheit unser Ziel.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen
Liebe Silke,
Ein interessanter Bericht von dir und sehr gut geschrieben. Es freut mich, dass auch du dir sehr viel Gedanken um Religion und deren Auswirkung auf den Frieden machst. Danke auch, dass dich meine Meinung dazu interessiert.
Vielleicht weißt du, dass ich als Zeugin Jehovas und ehrenamtliche Bibellehrerin aktiv den Kontakt zu den verschiedensten Menschen aus allen Kulturen / Religionen suche. Deshalb hat es mich auch so sehr interessiert, warum es eigentlich so viele Religionen gibt.
Ist dir schon mal aufgefallen wie viel Gemeinsamkeiten fast alle Religionen in sich tragen? Der Grund ist, dass sie alle denselben Entstehungsort haben.
Altertumswissenschaftler können anscheinend beweisen das Ägypter, Chaldäer, Phönizier, Griechen, Römer und auch die Hindus, die Buddhisten, die Goten, die Angelsachsen, die Druiden, die Mexikaner, die Peruaner, die Ureinwohner Australiens und sogar die Eingeborenen der Südseeinseln ihr religiöses Gedankengut aus ein und derselben Quelle geschöpft haben müssen (aus dem Buch Oberst J. Garnier, „The Worship of the Dead“).
„Das alte Heidentum“, schreibt Garnier, „hatte seine Wiege in Babylonien.“
Interessant ist, das dieser Rückschluss zu dem biblischen Bericht aus 1. Mose 11:1-9 genau passt.
Die Auflehnung der Menschen gegen Gott (der Anstifter war Nimrod, ein Urenkel Noahs ca. 2030 v.Chr, vermutlich auch der 1. Mensch, der sich als Gott anbeten ließ) hatte zur Folge, dass die religiösen Praktiken und Glaubensvorstellungen der Babylonier über die ganze Erde verbreitet wurden. Nicht nur die neuen Sprachen wurden von Generation zu Generation überliefert, sondern auch die babylonische Religion. Das erklärt die grundlegenden Ähnlichkeiten zwischen den alten Religionen und vielen der heutigen.
Die Herausforderung, die wahre Anbetung/Religion herauszufinden ist seither schwieriger, aber Gott hat nicht zugelassen, dass sie dadurch verloren geht.
Deshalb hat er ein Volk herausgenommen, damals die Israeliten, um die wahre Anbetung zu schützen. Fern von falschen religiösen Vorstellungen und Riten konnten Sie Gott kennenlernen, ihr Vertrauen in ihn stärken und sich von ihm anleiten lassen. Auch die anderen Völker um die Israeliten herum, konnten dadurch den wahren Gott erkennen.
All das können wir auch, wenn wir uns mit dem „Alten Testament“ und der Geschichte Israels befassen.
Die Bibel zeigt ausserdem, dass die Religion, die Gott gefällt, bestehenblieb und vor 2 000 Jahren durch die Lehren Jesu Christi dargelegt wurde (Neues Testament).
Trotzdem sind bis heute viele sogenannte „christliche“ Religionen mit heidnischen Bräuchen durchzogen. Oft sind sie aus politisch motivierten Gründen durch Machthaber bewusst eingebracht worden.
Fehlendes Bibelverständnis und tiefsitzende, überlieferte heidnische Irrlehren machen es letztendlich den meisten unmöglich, Gott als den kennenzulernen, der er wirklich ist. Es gäbe so viel darüber zu schreiben…
Letztendlich bin ich der Überzeugung, dass nur die „wahre Anbetung“ echten Frieden bringt, nicht die Vereinigung aller Religionen (2. Petrus 1). Denn nur wenn wir ausschließlich unseren Gott, unseren Schöpfer ehren, uns an seine Maßstäbe halten, lassen wir uns auch ausschließlich von ihm anleiten. Dadurch kann er uns gegen alle schlechten Einflüsse dieser Welt schützen. Das ist wichtig, denn die Welt liegt „in der Macht des Bösen“ (1. Johannes 5:19)
Die Bibel gibt uns eine klare Antwort, wie letztendlich Frieden und Gerechtigkeit auf Erden wieder herbeigeführt wir, nämlich durch Gottes Königreich um das alle Christen im „Vaterunser“ beten (https://www.jw.org/finder?srcid=jwlshare&wtlocale=X&lank=docid-502017850_1_VIDEO).
Eins dürfen wir sicher sein:
„Die ganze heilige Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig geeignet und für jedes gute Werk vollständig ausgerüstet ist“
(2.Timotheus 3:16)
Liebe Grüße
Rebekka
Zum Thema Ismaeliter berichtet die Bibel auch viel Spannendes.
Auch wenn Gott Ismael barmherzig behandelt hat zeigt der Bibelbericht, dass sich anscheinend die Feindschaft Ismaels gegenüber Isaak auch auf seine Nachkommen übertragen hat. „Ja, sie hassten sogar den Gott Isaaks, denn der Psalmist führt diejenigen auf, die Jehova „aufs Tiefste hassen“, und erwähnt dabei auch die Ismaeliter (Ps 83:1, 2, 5, 6).“ Offensichtlich gab es jedoch Ausnahmen unter ihnen. Und das zeigt, dass sich jeder selbst entscheiden kann…
„In der von David ins Leben gerufenen organisatorischen Einrichtung setzte man Obil, der als Ismaeliter bezeichnet wurde, über die Kamele des Königs ein (1Ch 27:30, 31).“(Auszüge aus Einsichten über die heilige Schrift, Bd.1)
Damit wurde schon früh klar, was die Apostel später deutlich zum Ausdruck brachten:
„Darauf begann Petrus zu reden. Er sagte: „Jetzt verstehe ich wirklich, dass Gott nicht parteiisch ist, sondern dass er in jedem Volk den Menschen annimmt, der Ehrfurcht vor ihm hat und tut, was richtig ist.“
(Bibelbuch Apostelgeschichte 10:34,35)